13.10.2020 – Die 2. Etappe

Pünktlich um 8 Uhr gingen wir zum Frühstück, stärkten uns und bereiteten uns auf unseren Wandertag vor. Wir waren sowas von bereit für die große Wanderung! All die Schmerzen in den Beinen und im Rücken waren vergessen, als wir die Rucksäcke schulterten. Karsten ging noch schnell zum Bäcker um unser Mittagessen zu kaufen, während ich ein letztes Mal meine Schuhe richtete. Als er zurück war, gingen wir los – und stiegen in das inzwischen vorgefahrene Taxi ein.

Die Landschaft flog nur so an uns vorbei. Ja, so konnte ein jeder Tag beginnen. In Griesstetten beendeten wir die Fahrt. Der freundliche Fahrer setzte uns direkt am Altmühltaler Panoramaweg ab und wir konnten um 10 Uhr mit unserer eigentlichen Wanderung beginnen. Wenn man die Wegstrecke durch ein solches Manöver um schlappe 10 km reduzieren kann, macht es gleich deutlich mehr Spaß. Das war aber noch nicht alles. Wir hatten noch ein zweites Ass im Ärmel! Statt dem eigentlichen Weg mit seinem Abstecher ins „bergige“ Land zu folgen, liefen wir eine ganze Weile dem Fluss entlang. Dort war es praktisch eben und es gab keine Steigungen. 🙂

Wir liefen entlang der Altmühl und bogen immer wieder in den Wald ab. Unterwegs sahen wir unheimlich viele Pilze. Schopf-Tintlinge, Halskrausen-Erdsterne, Maipilze, Riesenschirmlinge und Spechttintlinge säumten den Weg. Den Kahlen Krempling schauten wir uns etwas eingehender an. Schön, dass wir sogar unsere botanischen Kenntnisse in dieser Reise unterbringen konnten.

Nach 8 km machten wir einen klitzekleinen Schokoladenhalt. Also nicht nur der Halt war kurz, die Schokolade leider auch. Wir brauchten aber die Stärkung, denn anschließend bogen wir vom Rentnerpfad ab und stiegen ein in die eigentliche Wanderroute: in den Wald, bergauf! Die Steigung war nicht so schlimm wie erwartet und ließ sich auch für mich gut bewältigen. Auf meine Wanderstöcke ist Verlass, sie helfen ungemein wenn es bergauf oder bergab geht. Der Weg durch den Wald war sehr matschig. Man konnte deutlich sehen, dass es gestern noch geregnet hat. Es ging trotzdem ganz gut und als wir oben ankamen, begegnete uns offenes Feld und die Sonne kam raus.

Hier oben waren auch andere Leute. Eine kleine Gruppe, bestehend aus vier Personen. Zunächst dachten wir an Wanderer, bis wir sahen, dass die beiden Männer eine Kamera dabei hatten. Der eine von ihnen ging sogar in die Knie um etwas am Boden zu fotografieren. Als wir vorbeigingen sagte der ältere Herr „Habt ihr gar keine Kamera dabei? Oh, jetzt habt ihr ihn verpasst“ und im Hintergrund sah man etwas wegfliegen. Son scheiss! Jetzt hatten wir ernsthaft den ADMIRAL verpasst! Karsten schüttelte etwas verständnislos mit dem Kopf und blickte den Männern hinterher: „Sind die völlig bescheuert? Die kommen hier rauf und rennen in der Botanik rum um Schmetterlinge zu fotografieren? Wie blöd ist das denn?“ Meine kleine Anmerkung – und sie war wirklich dezent – ob ihm das nicht irgendwie bekannt vorkommen müsste, kam nicht an und wurde mit einem „ja, aber ich spreche ja keine Leute an“ quittiert. Natürlich, DAS ist ja dann etwas ganz anderes!

Mittagessen gab es heute wieder gegen 13 Uhr. Wir fanden eine schöne Bank, gut geschützt unter Bäumen. Das war auch gut so, denn kurze Zeit später fing es an zu regnen. Dieser Regen verzog sich zum Glück genauso schnell wieder er gekommen war und so liefen wir um 13.45 Uhr weiter. Der Weg war dank unserer schlauen Abkürzung zu Anfang sehr kurz und wir waren wieder gegen 15 Uhr im Ziel. Im Gasthof zur Post war unser Gepäck schon eingetroffen und wir bezogen unser Zimmer. Zum Abendessen gingen wir nach unten ins Restaurant. Der Sauerbraten hat uns angelacht und zum Glück war dieser auch noch zu haben!

Heutige Daten:

Distanz Griesstetten – Riedenburg: 13,8 km
gelaufene Schritte: 20.400
Höhenmeter: 246 aufwärts, 243 abwärts

Liebe Grüße

Karsten und Anja