12. Oktober 2019

Es ist nicht mehr zu toppen

Gefahrene Strecke:  Unterbäch – Sierre – Martigny – Aigle – Montreux – Zürich
Distanz: 340 km
Übernachtung: Hotel Metzler, Zürich

Ausschlafen, gut frühstücken und dann packen – so war der Plan. Mist – wo ist mein Portemonnaie? Alle Taschen auf den Kopf gestellt. Ich war mir sicher, dass ich es Gestern mitgenommen habe. Schliesslich war meine ID darin und die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich beim Einchecken ausweisen musste, recht gross.  Es musste doch irgendwo hier sein! Karsten murmelte noch irgendwas Unverständliches von „unendlichen Weiten in viel zu grossen Handtaschen“, aber ich denke er meinte nicht mich damit. Vermutlich lag es doch noch im Auto. Zahlen konnte ich ja auch mit der Kreditkarte und die hatte ich dabei. Als wir nach unten gingen um zu bezahlen, winkte die freundliche Dame an der Rezeption schon mit meinem Portemonnaie. Klasse, da war es wieder! Deutlich erleichtert bezahlten wir das Zimmer und checkten aus. 

Uns war klar, dass dieser heutige Teil der Grand Tour nicht so spektakulär werden würde, wie der gestrige Tag. So war es auch. Die Talfahrt von Unterbäch gestaltete sich noch sehr schön mit Blick auf den Lötschberg, aber das war es dann auch irgendwie. Das Rhonetal ist halt sehr weitläufig und fast langweilig. Hübsch waren die vielen Weinberge, die rechts und links des Weges waren. 

Es dauerte gar nicht so lange und wir befanden uns schon wieder im französischsprachigen Teil der Schweiz. Und schon waren sie wieder da: die Schnecken auf der Strasse. Das ist tatsächlich ein Phänomen, dass wir im gesamten französischen Sprachraum beobachtet haben. Man fährt gerne langsam und für Karstens Geschmack viel zu entspannt. Und so kam es dann und wann, dass der Herr – eigentlich bekannt für seine Geduld und  Nervenstärke im Strassenverkehr – das ein oder andere „böse“ Wort fallen liess. Zum Glück tauchten immer wieder Bahngleise in unserer Umgebung auf, die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Dann war er leicht abgelenkt vom schleichenden Vordermann und milde gestimmt. 

Gegen 14.30 Uhr erreichten wir Montreux – unser heutiges Etappenziel. Da ich noch immer angeschlagen war durch meine Erkältung, bogen wir hier auf die Autobahn und fuhren zurück nach Zürich. 

Morgen werden wir noch die Ostschweiz und das Fürstenländle erkunden. Danach ist unsere Grand Tour of Switzerland für dieses Mal vorbei. Den einen oder anderen Ort werden wir sicher nochmals besuchen.  

Liebe Grüsse und bis Morgen!?
Anja & Karsten