10. Oktober 2019

Heute passt es mehrfach

Gefahrene Strecke:  Poschiavo – Brusio – St. Moritz – Tiefencastel – Thusis – Viamala – Splügen – San Bernardino
Distanz: 205 km
Übernachtung: Hotel Bellevue, San Bernardino

Heute sollte die Sonne rauskommen – und sie hat’s tatsächlich gemacht! Also sind wir nach dem Frühstück gleich pünktlich raus und nach Brusio gefahren (ja, da wo die Züge im Kreis fahren). Blöderweise war der Kreisviadukt bei Ankunft noch im Bergschatten, aber passend zum Bernina-Express strahlte die Sonne über den Berg. Nach dem gelungenen Foto machten wir uns auf den Weg über den Bernina-Pass – gegenüber Gestern eine ganz andere Welt, so in hell und trocken! Als Zwischenstationen noch eben die Photostops in Morteratsch (mit Blick auf den Gletscher) und in St. Moritz mitgenommen und dann auf den nächsten Pass: den Julier-Pass. Es war nun ganz so, wie wir uns eine Schweiz-Rundfahrt vorgestellt hatten – atemberaubende Aussichten auf sonnige Bergwelten. Wir fuhren heute fast durchgehend auf einem Höhenlevel über 1500 m. Mehrfach erreichten wir Passhöhen um die 2300 m und die Temperaturen dort waren so um die 4 Grad (Plus!). Schnee gab es nur noch ganz oben zu sehen oder eben auf Gletschern.

Ein Highlight war die Viamala-Schlucht, wo wir mal eben die 321 Stufen runter sind, um uns diese gewaltige Felsspalte anzuschauen, durch die der Hinterrhein seinen Weg gebahnt hat. Der Aufstieg war schon etwas anstrengender, wir schnauften zwischendurch wie zwei Dampfloks.

Nach einem kleinen Kaffeepäuschen am Bahnhof in Thusis ging es auf den nächsten Pass, den San Bernardino. Anfangs fanden wir den noch recht langweilig, führt er doch zumeist parallel zur Autobahn. Zeitweise musste man befürchten, dass die Strasse mit einem Mal endet, da sie recht schmal und schlecht wurde. Doch kurz vor dem San Bernardino-Tunnel der Autobahn wurde es dann wirklich genial. An einer Felswand schlängelt sich die Strasse in vielen Haarnadelkurven in die Höhe. Fast 400 Höhenmeter auf einer Luftlinie von ungefähr 100 Metern. Die Strassenführung ist absolut geil – hatten wir uns anfangs noch gefragt, warum Anhänger hier nicht zugelassen waren, wussten wir nun genau warum. Bei den engen Kurven war das einfach nicht möglich!

Unser Hotel sollte heute in Mesocco sein – zumindest stand es so auf der Bestätigung. Als wir aber im angepeilten Ort ankamen und uns umschauten, kamen uns leichte Zweifel. Irgendwie sollte das Hotel viel höher liegen. Wir waren aber schon runter bis auf 600 m ü. M. Und ein Hotel „Bellevue“ gab es hier gar nicht. Alles sehr eigenartig. Wir schauten nochmals auf die Bestätigung. Da stand zwar Mesocco, aber auf der Karte war das Hotel in San Bernardino eingezeichnet. Super – wir waren schon dran vorbei! Also fuhren wir wieder zurück nach San Bernadino. Was sind schon 1000 Höhenmeter.

Das Hotel ist recht nett, aber nicht mit den Luxushütten der vergangenen Tage zu vergleichen. Aber das Essen war wirklich super!

Liebe Grüsse
Anja & Karsten